Programm 2015 - 2016

Alle Veranstaltungen beginnen um 20 Uhr.
Der Eintritt ist frei. Um eine Spende für die Referenten wird gebeten.

 

Donnerstag, 15. Oktober 2015 um 20 Uhr
Karim Abedi: Meditation ohne Religion, Tradition und spirituelle Autorität

Was bedeutet das? Es bedeutet, den Verstand mit all seinen Systemen und Vorstellungen hinter sich zu lassen und die darunterliegende Angst und Verunsicherung zu spüren. Es bedeutet, in die archetypischen menschlichen Strukturen zu blicken.
Jeder, der heute auch nur für zehn Minuten in Stille sitzt, hat etwas zu teilen. Niemand muss dafür von irgendjemandem autorisiert werden. Die Liebe zur Stille, zur Meditation verbindet uns, egal welche Erfahrungen jeder einzelne macht. Diese Liebe kann man nicht lehren. Sie kommt auf, so wie das Leben es möchte.
Karim Abedi lädt seit 2003 zu Vorträgen und regelmäßigen Meditationen ein. Sein tiefstes Anliegen ist es, dass die Menschen in sich selbst finden, was sie unabhängig und frei macht. Er fühlt sich Joko Beck, Toni Packer, dem 12-Schritte-Programm und der christlichen Mystik verbunden.
Neben seinen spirituellen Angeboten (auf Spendenbasis) arbeitet er als Kommunikationsassistent für Gehörlose und befindet sich am Ende eines Studiums zum Gebärdensprachdolmetscher.

Donnerstag 12. November 2015 um 20 Uhr:
Georg Schubert: Stille in der Stadt – In deiner Stadt ist deine Wüste

Wenn wir Stille suchen, fahren wir aufs Land, weg von Lärm und Verkehr, von Dreck und vielen Menschen. Sehnsucht nach dem Paradies und der ungestörten Natur verbinden sich mit der Sehnsucht nach Stille und Gottesbegegnung. Aber wir leben in der Stadt. Kann es sein, dass ein wesentliches Element unseres Lebens in der Stadt verkümmert? Das Christentum ist in Städten groß geworden: Jerusalem, Korinth, Rom. Mit der Frage, wie kommt man zur Ruhe und zu Stille mitten in der Stadt, sind wir nach Berlin gekommen. Nun wohnen wir an der Schönhauser Allee, einer vierspurigen Straße. Die Feuerwache und die Polizei sind um die Ecke.
Wie findet man Stille? Ja, mehr noch, gibt es Formen des Gebetes, die nicht trotz der Stadt, sondern wegen der Stadt „funktionieren“. Wir sind am Entdecken. An dem Abend möchten wir Sie auf unsere Spurensuche mitnehmen, auch mit kleinen Übungen.
Georg Schubert, geb. 1955, verheiratet, vier erwachsene Kinder, Ausbildung zum Lehrer für Deutsch, Geschichte und Geographie, jetzt Leiter des Stadtklosters Segen, Prädikant der EKBO.
Praxis in der ignatianischen Meditation, regelmäßige Exerzitien als Teilnehmer und Verantwortlicher.


Donnerstag, 10. Dezember 2015 um 20 Uhr
Dietrich Roloff: Zen – vom Kopf auf die Füße gestellt

Dietrich Roloff hat vom japanischen Zen aus zu dessen Ursprüngen, dem chinesischen Chan, gefunden und sich daran gewagt, dessen auch heute noch aktuellen Kôan-Sammlungen aus der Originalsprache ins Deutsche zu übertragen und mit ausführlichen Erläuterungen zu versehen. So ist im Jahr 2008 seine kommentierte Übersetzung des Shoyoroku / (Cong-rong-lu) ans Licht getreten, auf die einige Jahre später, 2013, die ähnlich angelegte Ausgabe des Hekiganroku (Bi-yan-lu) gefolgt ist.
Mit seinem neusten Buch, das zum einen der Lehre des einflussreichen Chan-Meisters Huang-Bo, vor allem aber der Deutung des Mumonkan (Wu-men-guan) gewidmet ist, schließt er seine Bemühungen um das chinesischen Chan nunmehr ab.
An diesem Abend werde ich zunächst einiges über mich selbst erzählen und dann aus dem neuen Buch „Zen - vom Kopf auf die Füße gestellt“ vortragen bzw. einige Passagen vorlesen, auch auf einzelne Kôan der beiden anderen Sammlungen zurückgreifen und dann ein Gespräch rund um das Thema anregen: „Wie halten wir es heute mit der ‚Buddha-Natur‘?“


Donnerstag, 21. Januar 2016 um 20 Uhr
Christian Bliß: Willst du lieber Recht haben oder glücklich sein?
Einführung in die Gewaltfreie Kommunikation nach M. Rosenberg

Wir kommunizieren jeden Tag. Meistens klappt das auch. Und manchmal ist es schwierig. Selbst wenn es mit den besten Absichten geschieht – häufig ist das Gesagte voll von unklaren Formulierungen und Missverständnissen, die andere als Vorwurf, Forderung, Manipulation oder Zuschreibung hören.
Die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) bietet die Möglichkeit, die eigenen Sprach- und Denkgewohnheiten zu überprüfen und die Botschaften hinter den Äußerungen anderer zu erkennen. Es geht darum, Verantwortung für die eigenen Gefühle und Bedürfnisse zu übernehmen und so zu sprechen, dass wirkliches Verstehen und Verbundenheit möglich werden – in Beziehungen und Freundschaften ebenso wie am Arbeitsplatz.
An diesem Abend erhalten Sie einen Überblick über Grundlagen, Menschenbild und Haltung der GFK und wenden diese in einem praktischen Teil auf Beispiele aus dem Alltag an.
Christian Bliß, geb. 1976, Diplom Pädagoge, Zertifizierter Trainer für Kommunikation und Konfliktmanagement. Seine Seminare sind getragen durch die Vision von einer motivierenden und kooperativen Arbeits- und Beziehungswelt, in der man sich täglich unterstützt, inspiriert und ermutigt. Weitere Infos unter www.empathisch-erfolgreich.de

Donnerstag, 18. Februar 2016 um 20 Uhr
Sinah Altmann: „Der Sinn ist der Motor des Lebens!“
Die Logotherapie Viktor E. Frankls als Sinnlehre gegen die Sinnleere

Viktor Emil Frankl (1905–1997), Neurologe, Psychiater, philosophischer Gesellschaftskritiker und sozial engagierter Arzt ertrug die Inhaftierung in 4 Konzentrationslagern, während kein einziges Mitglied seiner Familie das Inferno überlebte. Sein nach seiner Rückkehr verfasstes Buch „… trotzdem Ja zum Leben sagen“ erschien in Millionenauflage. Bereits in den frühen 30er Jahren entwickelte Frankl die „Logotherapie und Existenzanalyse“. Diese sinnzentrierte Psychotherapierichtung basiert auf drei philosophischen und psychologischen Grundgedanken: Freiheit des Willens, Wille zum Sinn und Sinn im Leben.
Seit mehr als 20 Jahren ermutigt Sinah Altmann mit Ihrem Angebot der Sinn- und Werteorientierten Persönlichkeitsentwicklung Menschen, ihren privaten und beruflichen (Eigen-) Sinn zu entdecken und pro-aktiv zu leben. Dabei orientiert sie sich an Viktor E. Frankls Worten: „Wer um den Sinn seines Lebens weiß, dem verhilft dieses Bewusstsein mehr als alles andere dazu, äußere Schwierigkeiten und innere Beschwerden zu überwinden.“

Donnerstag, 17. März 2016 um 20 Uhr
Whathappensnext-Ensemble / Reinhard Gagel: Die Stille in der musikalischen Improvisation
Stille ist wie ein leeres Glas, in das jeden Augenblick irgend etwas gegossen werden kann. (John Cage)

Das WhatHappensNext-Ensemble Berlin wird an diesem Abend die Kraft der Stille musikalisch erfahrbar machen. Wir werden aber auch über das sprechen, wie wir Stille in unserer Musik erfahren und welche Bedeutung sie für uns hat. Wir werden Analogien finden auf geistigen, psychischen und physikalischen Ebenen. Wir beginnen und enden unsere Musik in Stille. Stille ist der Raum, in dem Musik erklingt. Stille ist der Nullpunkt des kreativen Schaffens. In der Stille erhören wir Spuren dessen, was werden will, wir lesen die Spuren in der Stille und folgen ihnen.
Das WhatHappensNext-Ensemble Berlin bringt unter der Leitung von Reinhard Gagel acht Musiker zusammen, die sich mit vielfältigem musikalischen, spirituellen und persönlichen Hintergrund gefunden haben, in der Freude an einem immer ungewissen, und doch sehr bestimmten musikalischen Ausdruck.


Donnerstag, 14. April 2016 um 20 Uhr
Martin Witthöft: „Mood sadhana“ - eine emotionale Meditation und ihre neuropsychologische Dimension

Martin Witthöft stellt an diesem Abend, die „mood sadhana“, eine emotionsorientierte Meditationsmethode vor. Diese Praxis fördert die Reintegration von blockierten Ressourcen und unterstützt auf diese Weise ein seelisches Ganz- oder Heilwerden. Zugleich öffnet sie einen transpersonalen Raum und führt so über die begrenzenden Strukturen der Persönlichkeit hinaus. Der Vortrag streift die Bedeutung von Emotionen in spirituellen Traditionen und vergleicht diese mit Einsichten der modernen Psychotherapie und Neuropsychologie. Eine praktische Übung ermöglicht eine erste Erfahrung mit dieser Methode.
Martin Witthöft (geb. 1967), arbeitete als freier Maler und Bühnenbildner bevor er Ausbildungen in „Biosynthese – somatisch und tiefenpsychologisch orientierte Psychotherapie“, sowie in Hatha-Yoga und Meditation machte. Langjährige Erfahrung in Einzel-, Paar- und Gruppenarbeit. Dozent für „Transpersonale Psychologie“ an der Yoga-Akademie Berlin; Infos unter: www.map-sadhana.com