Programm 2008 - 2009

Alle Veranstaltungen beginnen um 20 Uhr.
Der Eintritt ist frei. Um eine Spende für die Referenten wird gebeten.

 

Donnerstag, 18. September 2008 um 20 Uhr
Stefan Matthias: Zum Verhältnis von Zen und Christentum -
Christliches Zen - Transkonfessionelles Zen - Religiöse Mehrsprachigkeit

Seit bald 40 Jahren wird im deutschsprachigen Raum Zen-Meditation von christlichen Zen-Lehrerinnen und Zen-Lehrern gelehrt. Wie gehen wir im christlichen Kontext aber damit um, dass Zen eine buddhistische Tradition und Religion ist? Können wir Zen aus seinem buddhistischen Kontext lösen? Ist Zen überhaupt an eine Religion im konfessionellen Sinne gebunden? Oder kann man gleichzeitig in zwei religiösen Traditionen, also im Zen-Buddhismus und im Christentum, beheimatet sein? Damit werden auch grundsätzliche Fragen nach der Zukunft des christlichen Glaubens in einer multireligiösen Welt gestellt.
Stefan Matthias, Pfarrer in der Ev. Tabor-Gemeinde, Zen-Lehrer der Bodhi Sangha. Zen-Praxis seit 1981 bei buddhistischen und christlichen Lehrern, Leiter des Hauses der Stille Berlin von 1995-2004.


Donnerstag, 16. Oktober 2008 um 20 Uhr
Dagmar Fleischmann: Die Übung der Stille - ein personal-transpersonaler Weg

Meditation ist ein Weg, der in den Kontakt mit der tiefsten Quelle führt und die Persönlichkeit nach und nach transformieren kann. Das durch die Meditation frei gewordene Energiepotential ist virulent und aktiviert das Unbewusste. Es ist wesentlich, das unbewusste Material, das in die Bewusstwerdung drängt, zu kanalisieren und zu durchformen, damit es nicht als Schattenkraft destruktiv wird. Der Vortrag bezieht sich auf die Ansätze von Jean Gebser, Erich Neumann und Karlfried Graf Dürckheim und skizziert den Ansatz einer existenziellen Wegbegleitung.
Dagmar Fleischmann, geb. 1959, christliche Wurzeln, seit 27 Jahren mit Yoga, Zen und christlicher Mystik auf dem spirituellen Weg, Meditationslehrerin, Diplompädagogin,
Zertifikat in Initiatischer Therapie nach Dürckheim/Hippius, Bibliodramaleiterin, TZI- Trainerin, Yogalehrerin, seit 1992 in eigener psychotherapeutischer Praxis tätig.


Donnerstag, 27. November 2008 um 20 Uhr
Archimandrit Emmanuel Sfiatkos: Gebet und Spiritualität in der Orthodoxen Kirche

Das wahre im Glauben und in der Liebe gründende Gebet bietet dem Menschen die Möglichkeit mit Gott in den Dialog zu treten. Insbesondere in der orthodoxen Tradition bilden Spiritualität und Gebet ein unzertrennbares Band, welches Gott und Mensch verbindet und der Seele die Möglichkeit zur „Erquickung“ bietet. An diesem Abend wollen wir besondere Gebete der orthodoxen Tradition, persönliche und im Gottesdienst gebräuchliche, näher betrachten und ihre Wirkung im alltäglichen Leben erforschen.
Emmanuel Sfiatkos, Archimandrit des Ökumenischen Patriarchats. Pfarrer E. Sfiatkos wurde 1977 in Duisburg geboren, wuchs in Deutschland auf. Er studierte Orthodoxe Theologie an der LMU München. Seit 2005 ist er Pfarrer der Griechisch-Orthodoxen Kirchengemeinde „Christi Himmelfahrt“ zu Berlin.


Donnerstag, 22. Januar 2009 um 20 Uhr
Manfred Rother: Gongs als Wege zum Selbst

Töne berühren uns auf einer tiefen Ebene. Sie sprechen Bewusstseinsschichten an, die dem Alltagsbewusstsein verborgen sind. So können sie lange Verdecktes und Vergessenes „aufklingen“ lassen. Die Arbeit mit Gongs ist ein heilsamer Weg, sich selbst zu entdecken, Traurigkeit und Freude, Blockaden und innere Weite – und noch viel mehr. Ich werde zunächst in die Arbeit mit Gongs einführen und dann an einigen praktischen Beispielen zeigen, wie diese Arbeit funktioniert.
Manfred Rother, geb. 1952 in Berlin. Pädagogikstudium, vier Jahre Mysterienschule (Tiefenselbsterforschung der Seele und des Geistes), fünfzehn Jahre sozialpädagogischer Einzel- und Familienbetreuer, fünf Jahre Co-Leitung im Gestalttherapie- und Psychodrama-
Zentrum Berlin. Seit 12 Jahren selbständig, als systemischer Familienaufsteller, diplomierter Gestalt- und Körpertherapeut, Heilpraktiker, Einzel- und Paartherapeut. Leitung von Ausbildungs- und Selbsterfahrungsgruppen. Seit 15 Jahren zunehmende Verknüpfung von Spiritualität und humanistischer Therapie.


Donnerstag, 26. Februar 2009 um 20 Uhr
Dr. Christoph Quarch: Gott im Wellness-Tempel. Von der Einverleibung des Glaubens

Glaube bedarf des leiblichen Ausdrucks und des menschlichen Körpers. Was inzwischen plausibel erscheint, hätte vor noch nicht langer Zeit Stürme theologischer Entrüstung ausgelöst. Denn tatsächlich ist die körperliche Dimension des Glaubens nach einer langen
Epoche der Vergessenheit erst im Zuge des großen spirituellen Aufbruchs am Ende des 20. Jahrhunderts wieder hoffähig geworden. Seither wird wieder darüber nachgedacht,
was es bedeuten kann, wenn Paulus den Leib als „Tempel des Heiligen Geistes“ bezeichnete und es wächst das Bewusstsein für die spirituelle Dimension vermeintlich ganz säkularer „Körperwelten“ wie Sport, Fitness, Kosmetik oder Wellness.
Dr. Christoph Quarch (geboren 1964), Philosoph und Theologe, Publizist, Kursleiter und Berater in den Bereichen Spiritualität und Philosophie. Seit Juni 2008 Programm-Koordinator der Villa Unspunnen in Interlaken/CH. Zuvor Chefredakteur der Zeitschrift „Publik Forum“, Programmchef des Deutschen Evangelischen Kirchentags. Initiator der Spirituellen Sommerakademie Hombroich.Diverse Veröffentlichungen.


Donnerstag, 19. März 2009 um 20 Uhr
Eva Liebenberg: Stilles Qi Gong - Weg in die Spiritualität

Oft unzufrieden mit uns, häufig fremd in unserem Körper, unserem Geist und oft auch unserer Seele sind wir auf der Suche nach Lehrern, Therapeuten, Weisen …und entfernen uns dabei manchmal immer weiter von unserem Kern. Die Praxis des Stillen Qigong kehrt diesen Weg um. Stilles Qigong ist meditative Energiearbeit. Es ist ein Prozess der Inneren Alchemie, der sowohl auf der körperlichen Ebene als auch auf Geist und Seele wirkt. Der Abend führt in die Geschichte, Philosophie und Praxis des Stillen Qigong ein.
Eva Liebenberg-Leipold, geb. 1949, Krankenschwester, Shiatsu-Praktikerin. Durch eine lebensbedrohliche Erkrankung vorübergehend aus allen Gewissheiten herausgeschleudert,
ührte der Weg zunächst zur Meditationspraxis. 1995-98 Ausbildung zur Lehrerin für Stilles Qigong bei Großmeister Zhi-Chang-Li, Lama Fo Fu. Sie begleitet Selbsthilfe-Gruppen für krebserkrankte Menschen und erteilt Einzelunterricht.


Donnerstag, 2. April 2009 um 20 Uhr
Joachim Gabriel: Shiatsu – Wirkkraft ohne “Tun” und Absicht

Aus der Idee des Shiatsu entstammt die Weisheit, dass Menschen sich auf einzigartige Weise stützen und unterstützen, wenn sie in wertfreier, “leerer” Haltung ohne zielgerichtete
Absicht und manipulierendes Tun einander begegnen. Diese Erkenntnis, die in daoistischer und zen-buddhistischer Philosophie wurzelt, wird in der Körperarbeit genutzt und ist für jeden erfahrbar, der es wagt, be-urteilendes Denken und korrektives Handeln für einen Augenblick loszulassen. Was zunächst profane Berührung ist, kann so - meist über tiefe Entspannung führend - innere Räume öffnen und zur Meditation für Berührende wie Berührte werden. Ein Abend zum praktischen Erfahren.
Joachim Gabriel, geb. 1964, ist Shiatsu-Praktiker und Lehrer an der Shiatsu-Schule Kreuzberg.


Donnerstag, 7. Mai 2009 um 20 Uhr
Beate Kruppke: Gregorianischer Gesang

Seit einigen Jahren wird der Gregorianische Gesang neu entdeckt. Eine Sehnsucht fragt: welche Musik überrollt mich nicht, welche Musik schenkt mir Freiraum und darin höchstes Aktiv-Sein? Wie kann ich auf dem spirituellen Weg gehen und ein Stück Musik quasi zart in meinen Händen halten? Ich gehe, und diese Musik aus dem 1. Jahrtausend unserer Zeitrechnung - sprechender Gesang, singende Sprache - geht mit und schenkt mir Sprache.
Beate Kruppke, Jahrgang 1963; Studium der Kirchenmusik; schon dort Interesse für Gregorianik und Liturgik; 1995/96 Tätigkeit im Tagungshaus „Kloster Kirchberg“ mit Schwerpunkten Gregorianik, Stundengebet, Liturgik; Seminare bei Godehard Joppich/BSO; Mitglied der „Schola St. Michael“; seit 1998 Leitung der Schola im „Haus der Stille“ Berlin; z. Zt. Kantorin in Berlin- Karlshorst.