Programm 2006 - 2007

Alle Veranstaltungen beginnen um 20 Uhr.
Der Eintritt ist frei. Um eine Spende für die Referenten wird gebeten.
 

Do 28. September 2006: Martin Burgdorf: Naikan - Ein Weg zur spirituellen Lebensvertiefung über die Versöhnung mit der Vergangenheit
Naikan (Innenschau) ist ein Weg der Selbsterkenntnis, der meditative und psychologische Aspekte vereint. Geleitet und strukturiert wird die Naikan-Übung durch drei Fragen in Bezug auf uns nahe stehende Personen (z. B. Mutter, Vater, Partner, Kind, usw.): Was hat die Person für mich getan? Was habe ich für die Person getan? Welche Schwierigkeiten habe ich dieser Person bereitet?
In der Innenschau lösen sich allmählich unsere alten Muster auf und eine sanfte Befreiung von Blockaden beginnt. Bisher nicht wahrgenommene Perspektiven der eigenen Geschichte und der eigenen Person werden sichtbar. Die Naikan - Übung ermöglicht eine tiefe meditative und emotionale Erfahrung, durch deren Intensität sich eine vertiefte Wahrnehmung unserer Lebensgeschichte ergibt.
Martin Burgdorf, Jahrgang 1952, Studium der Theologie und Psychologie, acht Jahre Gemeindepfarrer in der Nähe von Braunschweig, spezielle, tiefenpsychologisch orientierte Seelsorgeausbildung am Seelsorgeinstitut Bethel, seit elf Jahren Gefängnisseelsorger in der JVA Braunschweig, Ausbildung zum Naikanleiter bei Gerald Steinke im Naikanzentrum Tarmstedt und Organisation und Leitung unterschiedlicher Naikankurse
 
Do 26. Oktober 2006: Friederike von Kirchbach: Ich weiß, woran ich glaube - Fragen an eine evangelische Spiritualität.
Ein spirituelles Leben schließt auch immer die Kenntnis der eigenen Wurzeln ein. Dabei gibt es in den Frömmigkeitsformen und in den kirchlichen Erfahrungen der Neuzeit keine deutsche Landeskirche, die ein so differenziertes Bild aufweist wie die Kirche in Berlin. Ich bin der Überzeugung, dass wir aus diesen Unterschieden Kraft schöpfen können, wenn wir achtsam genug miteinander umgehen.
Friederike von Kirchbach, geboren 28.5.1955 in der Nähe von Leipzig. Mutter dreier erwachsener Kinder. Studium der Theologie in Leipzig, Jena und Naumburg. 1986-92 Landesjugendwartin in Dresden. 1992- 1999 Pfarrerin und Klinikseelsorgerin in Kreischa bei Dresden. 2000- 2005 Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages. Ab Juni 2005 Pröpstin der Evangelischen Kirche Berlin- Brandenburg-schlesische Oberlausitz. 
Do 16. November 2006: Stephan Bielfeldt: Krishnamurti: Meditation ohne Methode
„Im einfachen Gewahrsein wird der gesamte Inhalt des Bewusstseins offenbar, klar und ohne jede Verzerrung. Dies ist der Anfang und das Ende der Meditation, der erste und der letzte Schritt.“ (J. Krishnamurti) Ein lediglich intellektuelles Verstehen von Krishnamurtis Worten wird uns nicht weiterhelfen. Können wir an diesem Abend gemeinsam eintauchen in das, was hinter den Worten steht, in das namenlose, zeitlose Gewahrsein?
Stephan Bielfeldt hat 20 Jahre bei Toni Packer meditiert. Diese wurde unter Kapleau Roshi Zen-Lehrerin. Durch die Inspiration von Krishnamurti wandte sie sich von der Zen-Tradition ab und bietet seit 1981 Meditation jenseits von Tradition und Methode an. Im Jahr 2003 wurde Stephan Bielfeldt von ihr gebeten, ihre Arbeit fortzusetzen. Seitdem bietet er Meditationswochen und Wochenendveranstaltungen im In- und Ausland an.
 
Do 18. Januar 2007: Gitta Kistenmacher: Yoga – Vereinigung mit dem Absoluten
Yoga bedeutet „Verbindung, Vereinigung“ und wurde im Laufe von Jahrtausenden zum Oberbegriff für verschiedene spirituelle Übungswege mit einem gemeinsamen Ziel: der Verbindung des Menschen mit dem Absoluten („Göttlichen“). Einer dieser Übungswege des Yoga ist der Hatha-Yoga, der an diesem Abend vorgestellt werden soll.
Gitta Kistenmacher, 1957 in Berlin geboren. Yogapraxis seit 1970; ausgebildet vom Berufsverband der Yogalehrenden in Deutschland e.V. (BDY); Erfahrung mit Yoga nach Nil Hahoutoff, Iyengar, Desikachar, Sivananda und Pattabhi Jois. Ständige Weiterbildung in Theorie und Praxis. Zahlreiche Teilnahmen an Meditationsretreats. Magistra Artium in Germanistik und Hispanistik; Freie Mitarbeiterin beim ZDF. Mutter einer Tochter.
 
Do 22. Februar 2007: Peter Erlenwein: Der Geist des Erwachens. Christliche Spiritualität im 21. Jahrhundert.
Die Kirchen werden immer leerer und die christliche Glaubenslehre erstarrt zusehends in Deutungsmustern, die für viele Zeitgenossen bedeutungslos sind. Es ist an der Zeit, sich von einer kirchlichen Ideologie zu lösen, die der Ekstase und dem Freiheitsimpuls des menschlichen Herzens nicht gerecht wird. Denn radikaler oftmals als die Predigten des Buddha rufen Jesu Gleichnisse dazu auf, sich freizugeben, dem Leben zu vertrauen, damit jene Liebeskraft hervorströmen kann, die der Weite eines erleuchteten Herzens entspringt.
Peter Erlenwein, Jahrgang 1948, wuchs im Ruhrgebiet auf. Studium der Sozialwissenschaften in München. Ausbildung in Humanistischer Psychologie und Psychotherapie mit Praxis in München. 1986-1992 Lehrbeauftragter an der FH Rosenheim. Interkulturell-religiöse Studien und ausgedehnte Reisen. Von 1997-2001 Visiting Professor in Pune/Indien für interreligiösen Dialog an der Hochschule für Theologie und Philosophie. Lehrbeauftragter am C. G. Jung-Institut, Zürich. 
Do 29. März 2007: Dr. Werner Vogd: Theravada-Buddhismus und Neurobiologie - gemeinsame Perspektiven?
Unter dem Blickwinkel der neueren Ergebnisse der Hirnforschung erscheint Buddhas alte Lehre vom Nicht-Ich (anatta) erstaunlich aktuell. Auch hier lässt sich nun Bewusstsein jenseits von Subjekt und Individuum fassen – als Denken ohne Denker, als Erleben ohne Erleber. Doch was kann diese Einsicht für unsere Praxis bedeuten? Auf der Suche nach Antworten lohnt es sich, einen kurzen Blick auf die Biologie der Gefühle zu lenken.
Dr. Werner Vogd, Privatdozent, geb. 1963, Soziologe und Biologe, Doktorarbeit zu dem Thema „Radikaler Konstruktivismus und Theravada-Buddhismus. Ein systematischer Vergleich in Erkenntnistheorie und Ethik“.
 
Do 19. April 2007: Hamadi Alkonavi: Der Lichtmensch - Die Chakrenlehre im Sufismus
In der Lehre des Sufismus ist der Lichtmensch der vollkommene Mensch. Er verkörpert die Einheit allen Seins und hat das höchste Licht, die ursprüngliche Einheit, erreicht. In der Praxis im Sufismus erschafft der Mensch in sich die Lichtorgane (feinstoffliche Zentren / Chakren) und geht den Weg zurück zur Einheit.
Hamdi Alkonavi, Diplom-Sozialpädagoge. Seit zwanzig Jahren auf dem Sufi-Weg. Mitglied in der Naqschbandi-Tarikat. Sufilehrer und Leiter des Institutes für Sufiförderung und Sufiforschung.
Do 10. Mai 2007 Kurt Dantzer: Das Herzensgebet – frühchristliche und gegenwärtige spirituelle Praxis
Als die ägyptischen Wüstenväter und -mütter in 3./4. Jh. ihre Form des Betens im Rhythmus von Atem und Herzschlag suchten und fanden, legten sie die Wurzeln für eine Meditationspraxis, die heute, in unseren modernen „Wüsten“, zunehmend als hilfreich empfunden wird. Im Vortrag und mit einigen praktischen Übungen möchte ich einen Eindruck davon vermitteln, wie das Achten auf den Klang eines Wortes oder Satzes aus der Heiligen Schrift im eigenen Herzraum zu innerer Ruhe führt und damit eine neue Beziehung zu uns selbst, zu unseren Mitmenschen und zu unserem Alltag eröffnet.
Kurt Dantzer, ev. Pfarrer im Ruhestand, übt seit 1985 das Herzensgebet in der VIA-CORDIS-Weggemeinschaft. 1979-1987 Dozent für biblische Theologie und Spiritualität in der Diakonenausbildung, 1987-1995 Geschäftsführer im Loccumer Arbeitskreis für Meditation und Studienleiter an der Evangelischen Akademie Loccum, 1995-2004 Gemeindepfarrer, leitet Meditationskurse und Weiterbildungen in geistlicher Begleitung.